Der Karlsruher Entwicklertag 2017 war eine Reise wert: Nicht nur, weil Rolf Dräther und ich die versammelte Entwicklergemeinde 45 Minuten lang mit Disziplin versöhnt haben. Sondern auch, weil viele Vorträge am Agile Day Mut zu mehr Experimenten machten.
Dank rechtzeitiger Anreise am Montagnachmittag konnten wir uns auf den Entwicklertag mit einer mutigen Keynote von Fahd Al-Fatish einstimmen. Er erinnerte uns daran, dass wir den Ingenieur in uns nicht verkümmern lassen dürfen – sonst geht die Qualität unserer Arbeit den Bach runter. Und wenn wir uns mehr Agilität wünschen, dann dürfen wir nicht auf das Signal „von oben“ warten, sondern müssen zuallererst agil denken und handeln wollen. Das verlangt Disziplin, Mut (und alle anderen agilen Werte) – und Können. Der Besuch einer Konferenz ist ein guter Baustein, der den Weg vom Wissen zum Können pflastert.
Nach der Keynote wurde es wissenschaftlich-unterhaltsam. In dem von Philipp Schrögel glänzend moderierten Science Slam durften zwei Wissenschaftlerinnen und ein Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet präsentieren. Hier wurden alle Register gezogen: Von Katzen- und Präsidentenfotos bis zum „Forscher-Striptease“ reichte das Spektrum der Effekte.
Am Dienstagmorgen haben Rolf und ich den Agile Day mit der Keynote „45 Minuten Disziplin“ eröffnet. Das persönliche Feedback, das wir im Laufe des Tages erhalten haben, bestärkt uns in dem Gefühl, mit diesem Thema einen Nerv getroffen zu haben. Und wir wissen jetzt, dass man auch in eine Keynote interaktive Elemente einbauen kann.
Dass auch andere Agilisten experimentierfreudig sind und diese Freude weitergeben möchten, durfte ich in verschiedenen Vorträgen erfahren. Der Tag endete mit einer tollen Keynote, in der Doc Norton uns eine neue Perspektive auf technische Schulden aufzeigte. Mit vielen neuen Ideen und ein paar gefüllten Seiten in meinem Sketchnote-Büchlein reiste ich zufrieden zurück in den Norden – und freue mich schon aufs nächste Jahr.
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